Echt wild
Unglaublich aber wahr: Im Schweizer Nationalpark findet der Besucher eine Welt vor wie sie noch vor über hundert Jahren war! 170 Quadratkilometer unberührte Natur, in deren Entwicklung der Mensch seit den Anfängen des Parks nicht mehr eingegriffen hat. Die Grenze des Parks verläuft in Sichtweite zum Hotel Castell an der gegenüberliegenden Talseite. Mit einer Wanderung ins Val Trupchun sind Sie bereits mitten drin.
Das Naturreservat wird von allen menschlichen Einflüssen und Eingriffen vollständig geschützt. Seit dem Gründungstag im Jahre 1914 erfolgt keine Jagd oder Fischerei sowie keinerlei Nutzung oder Pflege von Wäldern und Weiden mehr. Die gesamte Pflanzen- und Tierwelt bleibt ihrer natürlichen Entwicklung überlassen, unter Verzicht auf jegliche Eingriffe in die natürlichen Vorgänge.
Der Park wird auch wissenschaftlich erforscht durch Inventaraufnahmen von Pflanzen- und Tierarten, Untersuchung und Kartierung von Gewässern, Böden und Gesteinsformen. Das Zusammenwirken von Pflanzen- und Tiergesellschaften (Ökologie) wird genau beobachtet.
Ein Paradies für Flora und Fauna, das nur entstehen konnte, weil sich schon Ende des 19. Jahrhunderts einige Schweizer Bürger Sorgen um die Zukunft unseres Planeten machten. Ebenso visionär wie einmalig war damals ihr Vorhaben, in Graubünden den ersten Nationalpark Mitteleuropas einzurichten.
Seit 1914 ist das Gebiet geschützt – erst einmal musste man eingriffen – als 1951 ein Waldbrand wütete. Heute können mehrere Tausend Tier- und Pflanzenarten beobachtet und bewundert werden – vom Löwenzahn und der Bergföhre über den Bartgeier bis zu Hirsch und Murmeltieren. Nach über 90 Jahren liess sich 2005 sogar wieder ein Braunbär blicken.
Weil Bären aber normalerweise einen weiten Bogen um Menschen machen, kann man im Nationalpark trotzdem traumhafte Wanderungen erleben – geführt oder auf eigene Faust.
Das Nationalparkzentrum
In Zernez befindet sich das Nationalparkzentrum. Erleben, erfahren und entdecken, staunen und hinterfragen, mitgestalten: in den vier Ausstellungsräumen des Besucherzentrums nähern Sie sich dem Thema Nationalpark, seiner Fauna und Flora, seiner Geschichte, der unerschöpflichen Vielfalt der Natur auf ganz neue Art. Sie werden bereichert und inspiriert zu Ihrer nächsten Nationalparkwanderung aufbrechen.
Ein Audioguide in fünf Sprachen begleitet Sie beim Besuch der Ausstellung. Der Entdeckerpfad lädt Kinder dazu ein, die Erfahrungsräume auf eigenen Wegen zu erforschen.